Tagung 2024
20.11-22.11
Zum Thema der Tagung
Frieden schaffen mit oder ohne Waffen? Stehen
wir an einem Paradigmenwechsel in der
christlichen Friedensethik?
Vor dem Hintergrund kriegerischer Auseinander-
setzungen im Nahen Osten und des russischen
Überfalls auf die Ukraine stellt sich die Frage,
wie die christliche Friedensethik sich dazu
verhalten kann. Ist es akzeptabel, dass die
deutsche Regierung Waffen an die Ukraine
liefert oder ist es besser, Territorium zu opfern
und Friedensverhandlungen zu starten, damit in
Zukunft nicht mehr so viele Menschen im Krieg
ihr Leben verlieren? Wie können wir uns in
dieser schwer zu beurteilenden Lage als
Religionslehrkräfte dazu positionieren? Welche
Anstöße gibt die Theologie? Kann der
Religionsunterricht eine genuin eigene
Sichtweise einbringen und damit eine
gewinnbringende Perspektive eröffnen?
„Wenn auch du an diesem Tag erkannt hättest,
was zum Frieden dient!“ (LK 19,42) In diesem
Sinne wird sich die Tagung der Friedensfrage
zunächst exegetisch nähern und versuchen eine
biblisch fundierte Antwort zu liefern. Daraufhin
folgt eine politische Analyse zu aktuellen
Konflikten sowie Friedensplänen und im
Anschluss eine ethische Auseinandersetzung aus
christlicher Perspektive. Abschließend wird ein
religionspädagogischer Fachvortrag die
Perspektiven bündeln und die Aufgabenbereiche
der christlichen Religionspädagogik und die
Stimme(n) des Religionsunterrichtes ergründen.
Unterschiedliche Workshops ermöglichen zudem
-
Autor:Olaf Nicolai
Programm
Mittwoch
Uhrzeit | Thema | Ort |
---|---|---|
15:00 | Ankunft, Zimmerbezug | Foyer |
16:00 |
Eröffnung der Tagung |
|
16:30 |
Prof. Dr. Sommer, Frankfurt: |
Raum E201 |
18:00 |
Abendessen |
Restaurant |
19:30 |
Gesprächsabend mit Vertretern des Ordinariats
|
Raum E201 |
Anschl. |
Traditionspflege: Geselliger informeller Austausch der Tagungsteilnehmer/innen |
Gewölbekeller |
Donnerstag
Uhrzeit | Thema | Ort |
---|---|---|
7:50 | Morgenlob | Kapelle |
8:15 | Frühstück | Restaurant |
9:15 - 10:45 |
Clemens Ronnefeldt, Freising:
|
Raum E201 |
11:00-12:30 |
Prof. Dr. Markus Vogt, München:
|
|
12:30 | Mittagessen | Restaurant |
- | PAUSE | - |
Ab 14:30 | Stehkaffee | |
15:00 - 17:00 | ARBEITSKREISE | |
AK 1 |
Sabine Baßler, Freiburg: |
|
AK 2 |
(2) Prof. Dr. Gregor Lang- Gewaltfreie Kommunikation |
|
AK 3 |
Prof. Dr. Markus Vogt, Brandherde für einen |
|
Kaffeepause in den Arbeitskreisen nach Absprache |
||
17:15 | Eucharistiefeier | |
18:00 | Abendessen | Restaurant |
19:30 |
Gesprächsabend mit Vertreter*innen des Ordinariats |
Raum E201 |
Anschl. |
Geselliger informeller Austausch |
Freitag
Uhrzeit | Thema | Ort |
---|---|---|
7:50 | Laudes | Kapelle |
8:15 | Frühstück | Restaurant |
9:15 - 11:00 |
Prof. Dr. Christiane Caspary, Die Neujustierung der Friedens- (+ Einblicke in religions- |
Raum E201 |
11:15-12:30 |
Plenumsgespräch: Auswertung der Tagung und Perspektiven |
Raum E201 |
12:30 | Mittagessen | Restaurant |
Vergangene Tagungen
Tagung 2021
Zum Thema der Tagung
Auf der Basis reflektierter Religiosität Umwelt, Gesellschaft und Subjekte wahrnehmen, die begegnenden Zusammenhänge deuten und Handlungsoptionen beurteilen zu können, sind Kompetenzen, deren Ausbildung im RU ein wesentliches Ziel ist. Die Arbeit mit den im Titel der Tagung genannten Themen ist für Religionslehrer*innen damit sozusagen Alltagsgeschäft.
Die Tagung soll Raum bieten, vielleicht neu über diese Themen im Kontext des RU nachzudenken und ins Gespräch zu kommen.
Was verstehen wir unter dem Begriff „Gewissen“? Hat die Vorstellung von einem Gewissen heute in der ethischen Reflektion und in der (Religions-)Pädagogik noch eine Relevanz?
Themen wie Gerechtigkeit oder Nachhaltigkeit verweisen auf die soziale Dimension der Thematik und führen direkt zu der Frage nach der politischen Relevanz von (Werte-)Bildung im RU. Wie lassen sich in einer wertepluralen Gesellschaft, in einer am Subjekt orientierten Pädagogik und in der Auseinandersetzung mit der christlichen Glaubenstradition Bildungsprozesse anstoßen und gestalten, die Schüler*innen den Aufbau eines ethischen Gerüsts und eines Wertekanons ermöglichen?
Die Tagung wird sich auf die Suche nach Antworten auf diese Fragen machen.
2018
Ohne Frage wird jede Theologin und jeder Theologe zustimmen, wenn man Erlösung als wesentliches Element der
christlichen Botschaft bezeichnet. Ob und wie die Hoffnung auf Erlösung aber auch deren Spiritualität prägt, ob sie
zur Glaubens- und Lebenswirklichkeit einer Christin oder eines Christen unserer Zeit und unseres Kulturkreises
gehört und ob unsere Schülerinnen und Schüler mit diesem Begriff und der damit ausgedrückten Sehnsucht und
Hoffnung überhaupt noch Berührung haben, ist im wörtlichen Sinne fragwürdig.
Und weitere Fragen verbinden sich mit dem Begriff Erlösung:
Zielt die Hoffnung der Menschen, wo vorhanden, auf eine Erlösung jetzt oder nach dem Tod? Wie drückt sich diese
Hoffnung in anderen Religionen aus?
Welches Gottesbild wird evoziert, wenn Jesu Tod am Kreuz als Erlösungsgeschehen, wenn sein Tod als
sühnendes Opfer gedeutet wird?
Welche konfessionellen Unterschiede sind bei diesem Thema zu bedenken und welche ökumenischen
Perspektiven lassen sich formulieren?
Die diesjährige Tagung wird sich auf die Suche nach Antworten machen.
2016
"Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos." (1 Kor 15) Paulus verbindet mit der Auferstehung eine existentielle Erfahrung. Für die meisten Christen und Christinnen heute ist das Thema Auferstehung mit vielen Fragen verbunden, in besonderer Weise auch für Religionslehrerinnen und -lehrer. Welche Facetten zeigt die Rede von der Auferstehung, auch interreligiös? Wie lässt sich das Thema Auferstehung im Unterricht heute aufgreifen? Können wir so von der Kraft der Auferstehung reden, dass es für Schüler und Schülerinnen Relevanz und Sinn ergibt? Die Fortbildung wird versuchen sowohl das biblische Fundament des Auferstehungsglaubens als auch seine systematische Entfaltung zu beleuchten. Gleichzeitig wird auch danach gefragt, welche Dimensionen von Auferstehung uns heute schon berühren und unser Leben bestimmen.
2014
Jesus sagte zu ihm:"Wenn du in der Liebe zu dienen Mitmenschen vollkommen und ungeteilt sein willst, dann geh, verkaufe alles, was du besitzt, und gib das Geld den Armen, so wirst du bei Gott einen unverlierbaren Besitz haben. Und dann komm und folge mir!"(Mt 19,21)
Der Satz aus dem Evangelium sitzt vielen von uns wie ein Stachel im Fleisch. Ist ein wahrhaft christliches Leben in der herrschenden Wirtschaftsordnung überhaupt möglich? Welche Rolle müssten Christen, welche die Kirche in unserer Gesellschaft spielen, um dem Anspruch Jesu gerecht zu werden? Sind wir als einzelne und als Kirche zu wenig prophetisch? Haben wir uns in der Welt zu sehr eingerichtet und mit der Not anderer abgefunden?
Diesen Fragen, die in der gegenwärtigen Situation täglich an den Aktualität und Brisanz zunehmen, will die Tagung nachgehen. Auf der Basis fundierter fachkundiger Analyse sollen dabei sowohl Antworten für die persönliche Lebensführung als auch Möglichkeiten der thematischen Umsetzung im Kontext von Schule gesucht werden.
Darüber hinaus wird auch wieder viel Raum sein für gemeinsames Gebet und für den kollegialen Austausch.
Tagung 2019
Immer wieder tauchten in der Religionsgeschichte Zeiten auf, die von einer apokalyptischen Stimmung geprägt waren. Mit den neu-
zeitlichen Paradigmenwechseln werden auch die Endzeitszenarien oft säkular oder synkretistisch und halten in diesen Formen auch Einzug in die Popkultur und in die Erfahrungswelt der Jugendlichen.
Wie prägt das einzige prophetische Buch des Neuen Testaments unsere Vorstellungen und welche Impulse kann uns und unseren Schü-
ler*innen dieser Text heute geben?
Der Versuch, Antworten auf diese Fragen zu geben, stellt uns mindestens vor zwei Herausforderungen: Die Botschaft selbst, mit ihren Schreckensbildern, ihren Mahnungen, aber auch ihrem Hoffnungsgehalt und ihrer Sehnsucht ist zunächst im Wortsinn fragwürdig.
Daran anknüpfend wird dann aber auch die Vermittlung des Textes in unsere Zeit und insbesondere in unseren Unterricht zu einer anspruchsvollen Aufgabe.
Die Fortbildung wird versuchen, sich diesen Herausforderungen zu stellen.
2017
Die Bedingungen unter denen in der Gegenwart Religionsunterricht in der Schule stattfindet haben sich verändert. Die Weltsicht der Schülerinnen und Schüler ist immer seltener von einem christlich-konfessionellen Milieu geprägt, die Anzahl der Getauften in Deutschland sinkt, die gesellschaftliche Akzeptanz eines bekenntnisorientierten Unterrichts wird immer wieder in Frage gestellt - "Der Religionsunterricht in Deutschland steht angesichts gesellschaftlicher, politischer und religiöser Transformationsprozesse vor neuen Herausforderungen" ("Positionspapier der 163 Wissenschaftler" aus demDezember 2016). Die deutschen Bischöfe stellen sich mit der Empfehlung "Die Zukunft des konfessionellen Religionsunterrichts" (November 2016) diesem Thema, zahlreiche akademische Vertreter der Religionspädagogik beziehen in dem zitierten Papier im Dezember 2016 Position und auch das ZDK gibt im Mai 2017 eine Erklärung zum Religionsunterricht ab. Bereits seit mehreren Jahren ist die Thematik bei der Vereinigung der Religionslehrer im Bistum, auf Landes- und Bundesebene präsent.
Die Tagung in diesem Jahr soll daran anknüpfend eine fundierte Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Situation und vor allem einen konkreten Blick in eine konfessionell-kooperative Zukunft ermöglichen.
Nicht zuletzt soll die Tagung auch eine Plattform liefern, um den Erfahrungen, Erwartungen, Befürchtungen und Hoffnungen der Religionslehrerinnen und Religionslehrer in unserem Bistum Gehör zu verschaffen.
2015
Allgemein von der Ostkirche zu sprechen, ist kaum möglich, denn die Ostkirche gibt es nicht. Wir haben es vielmehr mit verschiede-
nen Kirchenkörpern zu tun, und zwar mit drei mehr oder weniger großen Konfessionen, nämlich den Assyrern, den Altorientalen und den Orthodoxen.
Die Ostkirche versteht sich als die Kirche der sieben ökumenischen Konzilien und der Heiligen Väter. Während die Westkirche 21 Konzilien kennt, feiert die Ostkirche sieben Konzilien. Für die Ostkirche hört nach den erstensieben ökumenischen Konzilien eine theologi-
sche Entwicklung auf, denn das Heilsgeschehen in Christus und damit alles, was zum Heil notwendig ist, hat bis dahin seine letzte Formulierung erhalten. Welche Ursachen lassen sich kirchen- und dogmengeschichtlich für diesen Unterschied festmachen, welche Konsequenzen hat dieses
Bekenntnis für Theologie und Liturgie? Wie lässt sich die gemeinsame Wurzel für die
Ökumene fruchtbar machen? Um im Bild des Tagungsthemas zu bleiben, versucht die Tagung mit einer Einführung in Theologie, Spiritualität und Liturgie der Ostkirche vor allem des byzantinischen Ritus uns unsere in mancherlei Hinsicht vielleicht ferne "Schwester im Glauben" vorzustellen und die Tiefe der familären Beziehung auszuloten.
Das Tagungszentrum
Schmerlenbach ist ein modernes Zentrum, das in entspannter Atmosphäre alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Tagungsverlauf bietet. Eine moderne Tagungstechnik, gepflegte Gastronomie, die naturnahe Lage im Grünen und der persönliche, auf Ihre Wünsche abgestimmte Service sind ein idealer Rahmen für ein Tagen mit Flair.
Am Rande des Naturparks Spessart gelegen reicht die Tradition Schmerlenbachs 800 Jahre zurück. 1218 wurde hier ein Benediktinerinnen- Kloster gegründet, das bis 1808 bestand. Tradition und Moderne prägen heute das Tagungszentrum des Bistums Würzburg, dessen weitläufiger Gebäudekomplex von eine großen Parkanlage und der noch erhaltenen historischen Klostermauer umgeben ist.
Schmerlenbach ist heute ein Tagungshotel im 3-Sterne-Superior-Standard mit 79 Zimmern, 97 Betten und insgesamt 10 Tagungsräumen unterschiedlicher Größe.
Adresse
Tagungszentrum Schmerlenbach
Schmerlenbacher Str. 8
63768 Hösbach
Anreise
Auto
Mit dem Pkw erreichen Sie uns über die A3 Frankfurt-Würzburg und Würzburg-Frankfurt. Aus Richtung Würzburg: Ausfahrt Nr. 62, Waldaschaff/Bessenbach. Aus Richtung Frankfurt: Ausfahrt Nr. 61 Hösbach. Jeweils Weiterfahrt in Richtung Hösbach-Bahnhof und nach dem Kreisel links abbiegen Richtung Haibach und Schmerlenbach. Nach ca. 2 km rechts abbiegen Richtung Aschaffenburg. Nach ca. 200 m rechts: Einfahrt durch den Torbogen auf den Parkplatz des Tagungszentrums.
Nahverkehr
Mit der Bahn fahren Sie bis Aschaffenburg-Hauptbahnhof und weiter entweder mit dem Bus Linie 43 Richtung Waldaschaff, Rothenbuch direkt nach Schmerlenbach, Fahrtzeit ca. 15 Minuten; nur Montag bis Freitag. Vom Hauptbahnhof aus kommen Sie auch bequem mit dem Taxi zu uns. Die Fahrt dauert etwa 10 Minuten.
Bitte beachten Sie: In Hösbach-Bahnhof halten zwar nur wenige Züge, es besteht von dort aber die Möglichkeit, mit dem Bus (Linie 43, Richtung Aschaffenburg) in ca. 5 Minuten zum Tagungszentrum zu fahren (nur Montag bis Freitag). Von der Bushaltestelle in Schmerlenbach bis zum Tagungszentrum sind es noch ca. 250 m zu Fuß.